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Fotografie der Geschwister Sophie und Richard Krautheimer, zu Fasching als Clowns verkleidet, Fürth 1903.

© Jüdisches Museum Franken

 Sophie Krautheimer

Sophie Gertrude Caspary (*1900 in Fürth, † in Auschwitz, festgesetzt auf 1945), geb. Krautheimer, war das zweite Kind von Nathan und Martha Krautheimer.

Nach ihrer Schulzeit wurde sie Säuglingspflegerin in der Krautheimer-Krippe – ein Zeichen der engen Verbindung von Stifterfamilie und Einrichtung. Im Ersten Weltkrieg diente sie als Krankenschwester in Dresden und studierte später Industriefotografie an der Fotoschule München.

1923 heiratete Sophie den Nürnberger Kaufmann Ernst Caspary, mit dem sie zunächst in Fürth, dann in Frankfurt am Main lebte, als er zum Geschäftsführer im Kaufhaus Wronker bestellt wurde. 1929 gebar sie ihren Sohn Gert.

Die Casparys flohen 1933 vor den Nazis nach Bellevue, einem Pariser Vorort. Dort pflegte Sophie eine rege Korrespondenz mit ihrer Mutter und der übrigen Familie in Stockholm. 1942 wurde sie mit ihrem Mann ins Internierungslager Drancy und weiter nach Auschwitz verschleppt, wo man sie ermordete.

Gerard, wie der Sohn nun hieß, entkam mit seinen 13 Jahren in die USA, wo sich sein Onkel Richard Krautheimer um ihn kümmerte. Er wurde später Geschichtsprofessor in Berkeley.