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Porträtfotografie Richard Krautheimer, New York 1966.

© Jüdisches Museum Franken

Richard Krautheimer

Richard Krautheimer (*1897 in Fürth, †1994 in Rom) war ein bedeutender Kunsthistoriker seiner Zeit. Als erstgeborener Sohn der Eheleute Nathan und Martha Krautheimer besuchte er das humanistische Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Fürth.

Nach freiwilliger Meldung und unversehrter Rückkehr von den Schlachten des Ersten Weltkriegs, studierte er in München, Berlin und Halle. Nach seiner Promotion heiratete er 1924 Trude Hess. An die Habilitation schloss sich eine Lehrtätigkeit in Marburg an, die er 1933 wegen seines jüdischen Glaubens verlor.

Die erzwungene Emigration führte ihn über Rom in die USA, wo er an verschiedenen Universitäten als Professor wirkte. Seine Leidenschaft galt der italienischen Kunst vom frühen Christentum bis zur Renaissance, besonders der Architekturgeschichte, die er auch für die angebotene Leitung des Jüdischen Museums New York nicht aufgab.

1978 verlieh ihm die Bundesrepublik das Große Verdienstkreuz mit Stern. Die Stadt Rom, in der Krautheimer seinen Lebensabend verbrachte, würdigte seine wissenschaftlichen Verdienste mit der Ehrenbürgerschaft.