Fürsorge

Auto-Ausflug der Familie Ehrlich-Krautheimer, v.l. Franz und Martha Ehrlich, verw. Krautheimer, mit den Kindern Lotte und Paul sowie dem Chauffeur, 1924.
© Jüdisches Museum Franken (JMF_02149)

Fürsorge

In Erfüllung des Testaments ihres verstorbenen Mannes Richard stellte Martha Krautheimer 1910 die Mittel zum Bau der Kinderkrippe zur Verfügung. Als Träger fungierte der interkonfessionelle St.-Johannis-Zweigverein, der jährlich 2.000 M an Betriebskosten übernehmen wollte, bei gleichzeitig bindender finanzieller Zusagen der Stadt.

Der Betrieb der Krippe war jedoch stets defizitär. Bis zur Insolvenz der Schuhfabrik Ehrlich und ihrer Auswanderung nach Schweden im Jahr 1931 sorgten Martha Krautheimer und ihr zweiter Mann Franz Ehrlich mit monatlichen Zuschüssen und Einzelspenden, zum Beispiel anlässlich der Geburt des gemeinsamen Sohnes Paul, für den notwendigen Rechnungsausgleich.

Sie finanzierten zudem jahrelang einen Freiplatz für besonders bedürftige Kinder und veranlassten Freunde und Familienangehörige, sich mit Spenden und anderen Zuwendungen für die Krautheimer Krippe zu engagieren.

Die enge Verbundenheit der Familie mit ihrer Stiftung zeigte sich auch darin, dass die beiden Töchter, Sophie und Lotte, eine Ausbildung zur Kinderpflegerin in der Krippe absolvierten, ehe sie andere Berufe ergriffen.