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Das Gemälde „Blondchen“ des berühmten Münchner Jugendstilmalers Ludwig von Zumbusch aus dem Jahr 1912 zeigt die dreijährige Lotte Krautheimer. Sie selbst hörte später, dass man „Blondchen“ auf den Reichsparteitagen in Nürnberg als „typisch blondes, arisches Kind“ zeigte.
© Jüdisches Museum Franken

Lotte Krautheimer

Lotte Fridman (*1909 in Fürth, †2005 in Stockholm) ist auf dem Familienfoto nicht zu finden, da sie erst sechs Jahre nach der Aufnahme geboren wurde. Sie war das dritte Kind der Eheleute Nathan und Martha Krautheimer und die Schwester von Richard und Sophie Krautheimer.

Sie besuchte die Höhere Mädchenschule in Fürth bis 1923, als sie diese wegen antisemitischer Angriffe der Lehrerin verließ und in der Krautheimer-Krippe eine Ausbildung zur Säuglingspflegerin machte.

Auf den Besuch der Hauswirtschaftsschule in Lausanne, Schweiz folgte eine Anstellung in Bonn. Diese verließ sie Ende der 20er Jahre, um ihre Mutter Martha in deren Fürther Mode-Atelier zu unterstützen. Sie heiratete nach Leipzig, jedoch verstarb bald ihr Ehemann Max Grünberg.

1934 emigrierte sie zu Mutter und Stiefvater nach Stockholm. Sie wurde tätig als Handelsvertreterin für schwedische Firmen, ging weitere Ehen mit Max Israelski und später mit Eli Friedman ein. 1943 nahm sie die Staatsbürgerschaft Schwedens an. Obwohl sie dort eine neue Heimat fand, hielt sie zeitlebens Kontakt nach Fürth.