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Leere Milchflaschen.

© Katrin Thürnagel

Hygiene

Zur Jahrhundertwende war es in den Großstädten schlecht bestellt um die hygienischen Zustände. Besonders die Jüngsten und Schwächsten litten darunter. 1911 lag die Sterblichkeitsrate unter Neugeborenen bei fast 25% in Fürth. Jeder vierte Säugling starb also im Kindbett.

Auch Martha Krautheimer hatte ihre erstgeborenen Zwillinge verloren. Sollte die neue Krautheimer-Krippe ihren Zweck erfüllen, mussten hygienische Standards eingehalten werden, um die Krankheitsgefahr für die anfälligen Kleinkinder möglichst gering zu halten.

Darum wurden die Kinder täglich in den frühen Morgenstunden gebadet. Im Anschluss reinigte man ihre Schlafsäle, während sie auf der Veranda in ihren Bettchen betreut wurden. Ihre wollnen Windeln wurden täglich gewaschen. Die fünf täglichen Flaschenmahlzeiten kamen aus einer eigenen Milchküche im Nathanstift, die beide Krippen mit keimfreier Nahrung versorgte.