JMF_3972_low

Anna Steuerwald-Landmann, vor ihrer Bäckerei „Pasteleria Vienna“, Chile 1940.
© Helmut Steuerwald

Anna Steuerwald-Landmann

Anna Steuerwald-Landmann (*1892 in Fürth, †1980 ?) engagierte sich zeitlebens als Frauenrechtlerin, Pazifistin und Sozialarbeiterin. Sie war die Tochter von Ernst und Pauline Landmann sowie die Schwester von Martha Ehrlich und Alex Landmann.

Nach Schule und Aupairzeit in Moskau studierte Anna zunächst Philosophie in Erlangen. Doch ihr Pflichtgefühl brachte sie im Ersten Weltkrieg zum Roten Kreuz und zur Jugendgerichtshilfe, danach in die Nürnberger Sozialverwaltung. Mit dem Tod ihres Bruders Alex Lazarus wurde sie aktive Kriegsgegnerin und trat der SPD bei.

Anna heiratete 1923 Richard Steuerwald und übernahm mit ihm die Leitung eines Knabenheims. Wegen ihrer gewaltfreien Erziehungsmethoden und ihrer jüdischen Wurzeln – sie war seit 1921 konfessionslos – war sie ein häufiges Ziel völkischer Hetze.

1933 wurde Richard zwangspensioniert, 1938 wanderte das Paar nach Chile aus und wurde Teil der antifaschistischen Exilantenszene. Nach Kriegsende kehrten sie nach Nürnberg zurück, wo Anna eine jahrzehntelange Vortragstätigkeit zu Pazifismus und Atheismus entfaltete. Die dreifache Mutter verstarb 1980.